50 Jahre Fotograf in Winterthur
Während gut fünfzig Jahren ist Andreas Wolfensberger als Fotograf in Winterthur unterwegs und seit 1975 lebt er in der Stadt. In der Zeitspanne von gut 50 Jahren entstanden mehrere Fotobücher und immer wieder Reportagen.
Das erste Buch, mit dem Titel Vitodurum Winterthur realisierte er gemeinsam mit anderen Schülern an der Kunstgewerbeschule Zürich für den Verleger Johannes Helmut Göre im Albanus Verlag. Die Bilder wurden alle im Winterhalbjahr 1962/63 aufgenommen. Das von Erhard Meier schön gestaltete Buch fand darum kaum Käufer und wurde als Firmengeschenk abgelehnt. Der Verlag blieb auf der Auflage sitzen, verlor viel Geld. denn das Buch landete in der Kehrichtverbrennungsanlage.
Der Bildband Vitodurum Winterthur ist heute eine Rarität und wirkt noch immer frisch, und der historische Wert der Fotos und Texte ist unbestritten!
Menschen und Maschinen, ein Heft des Schweizerischen Jugendschriften Werks SJW erschien 1972, die Aufnahmen entstanden vor allem in den grossen Industriebetrieben von Winterthur.
Im Jahr 1975 entschloss sich Andreas Wolfensberger nach Winterthur zu ziehen; am 6. Dezember 1975 eröffnete er an der General-Gusan-Strasse 31 sein eigenes Fotoatelier mit Galerie.
Im Lauf der Zeit wurde er zum Chronisten der Stadt, er arbeitete für den «Landboten», die «Winterthurer Woche» und andere Publikationsorgane, wie zum Beispiel für «unter uns», die Hauszeitschrift der Winterthur Versicherungen, heute AXA .
Im Jahr 1988 erschien der grossformatige farbige Bildband «Winterthur» mit einem sorgfältigen Text von Pfarrer Robert Heinrich Oehninger im Verlag Buchsdruck, Buchs SG und später, 1996 im AS Verlag Zürich 1996 ein handliches Stadtporträt «Winterthur» zu Kunst, Arbeit, Szene und Umwelt, mit einem Text von Martin Gmür.
Zu Beginn der 90er wurde die Schliessung der Grossgiesserei Sulzer beschlossen, und er, der Fotograf, entschloss sich, das Ende
dieser Epoche zu dokumentieren. Den schwarzweissen Bildband 1310 Grad Celsius, Grossgiesserei Sulzer, erschienen 1993 im AS Verlag Zürich, realisierte er zwischen Februar und Juni 1993. Mit dem Text von Alois Bischof wurde es das Erinnerungsbuch für die Giesser, Ingenieure und Mitarbeiter, welche diese Kraftmaschinen über Jahrzehnte produzierten und die Firma Sulzer weltberühmt machten! Sie durften das Buch, als Geschenk der Firma, am Tag des Abschieds mit nach Hause nehmen.
Zu Beginn des Jahres 2000 wurde Wolfensberger für sieben Jahre, bis zu seiner Pensionierung, Fotoreporter beim Landboten, was sein Fotoarchiv enorm vergrösserte. Tausende von Negativen, Diapositiven und digitale Bilddaten zur Stadt Winterthur sind in seinem Archiv aufgehoben.
Ab 2007 begann er wieder frei zu arbeiten. Er fotografierte in Winterthur für das Winterthurer Jahrbuch, den Stadtführer und die neueste Publikation, Gartenstadt Winterthur, alle verlegt in der Editon Winterthur.
Seit Jahren wirkt er für das Forum Architektur Winterthur und dokumentiert wie und was gebaut wird in der Stadt.
Von 2013 bis 2022 hat Andreas Wolfensberger im Mehrgenerationenhaus Giesserei 27 Kunstausstellungen organisiert.